majorahn's Semperecke Nr. 21 - Wo die wilden calcareum wachsen -
eine Märchenreise in die Welt der Rotspitz-Steinwurz
An dem Abend, als majoRahn eine neue Semperecke einrichten wollte
...
da fiel ihr nichts mehr ein.
An diesem Abend wuchsen in ihrem Zimmer Berge.
Sie wuchsen und wuchsen - immer höher und höher
bis unter die Decke und noch viel weiter.
Und plötzlich war da ein Vogel - mit breiten Flügeln...
.. der trug majoRahn davon.
Sie flogen einen Tag und eine Nacht - dorthin, wo die Calcareum wachsen.
Und als sie oben auf dem Kamm eines Berges ausruhen wollten,
war da ein fürchterliches Gemecker. MajoRahn rief: "Still!" Und da waren sie alle still.
Mouton sur la Route d'Annot (bitte anklicken)
Oben auf einem Felsenspalt entdeckten sie das erste Calcareum
Dann flog der Vogel weiter zum heiligen Berg, wo ein wilder Windgott tobte.
Nicht umsonst nannte man den hohen Berg "Ventosus - den windumbrausten"
Viele Radfahrer haben hier ihr Glück versucht und manche haben dabei ihr Leben verloren.
Auf diesem Berg wohnt das wilde Calcareum "Mount Ventoux"
Da es oben plötzlich zu stürmig wurde, zogen der Vogel und majoRahn weiter nach Le Noyer.
Das ist ein kleiner Ort in der Region der der Rhône-Alpen. Hier waren gefährliche Maschinen unterwegs, mit zwei Rädern und einem höllisch knatterndem Motor.
"Ruhe!" sagte majorahn. Und da waren die Maschinen still. Da setzte sie sich hinten auf einen freien Platz und sagte:
"Weiterfahren!"
Und so fuhr sie mit der Maschine durch die Schlucht des Col de Noyer.
Durch die Schlucht des Col de Noyer
Sie fuhren viel zu schnell und sahen nicht das Calcareum "Col de Noyer" ganz nah bei der Straße
Später, am Abend flog der Vogel in das kleine Nest namens Guillaume.
majoRahn wurde gewarnt. Sie solle nicht in der Nacht zu der alten Brücke im Vallé du Var, ganz in der Nähe gehen:
Vor vielen Jahren kam ein junges Brautpaar mit einem großen Auto in den entlegenen Ort. Der Mann und die Frau machten am Abend eine kleine Tour mit ihrem Wagen. In der Nacht kam der Mann alleine zurück. Die Braut, so sagte er, wäre in der Dunkelheit aus Versehen von der Brücke gestürzt und ums Leben gekommen.
War das wirklich ein Unfall ... oder war es ... Mord???
Es kam nie heraus.
Die alte Brücke (Link wurde entfernt, weil sie Seite nicht mehr aufrufbar ist)
Man hätte das Calcareum "Guillaume fragen sollen ...
Die Brücke jedoch trägt seit diesem tragischen Fall den Namen der Braut: "Pont de la Mariée"
"Schluss jetzt!" rief majoRahn. "Ich will jetzt nachhause!"
Und so flog der Vogel wieder zurück. Es dauerte eine Nacht und einen Tag.
Am nächsten Morgen ging majoRahn in den Garten zu ihrer Semper-Ecke
und siehe da: alle ihre Calcareum standen auf ihrem Platz - die "wilden" und die "gezähmten"
Und der Vogel?
Der war auch noch da. Zumindest behaupten das die Leute, die sich immer wieder wundern, dass majoRahn sooo viele Sempervivum braucht!
Ende der Geschichte
Ach ja: das Buch von Maurice Sendak hat mich zu meiner Geschichte inspiriert.
Wo die Wilden Kerle wohnen
Die "wilden Calcareum" aus der Geschichte heißen in der Wirklichkeit: Sempervivum calcareum. Sie stammen aus den französischen und italienischen Seealpen. Die Rosetten haben einen Durchmesser von 4-6 cm, sind von bläulich, graugrüner Farben und haben schöne braunrote Spitzen, die sehr variabel sein können. Ich selber habe noch nie ein S.calcareum blühen sehen.
Noch mehr S.calcareum findet man in der Naturformen-Liste. Siehe oben im Header, schwarzer Balken: Lexikon und Galerie-Bilder. Einfach den Suchbegriff calcareum eingeben.
Das war's für heute.
Einen schönen Frühlingsanfang wünscht majoRahn im März 2011