Nr. 15 - JHV 2010 der GdS-Fachgruppe Sempervivum/Jovibarba

Gespeichert von majoRahn am Di., 22.12.2020 - 11:07

Semperecke nR. 15

Nr. 15 - Jahreshauptversammlung der GdS – Fachgruppe Sempervivum-Jovibarba vom 24.-26.9.2010

 

Ein großes Ereignis spielte sich in diesem Jahr in majoRahn's Semperecke ab: die Sempsfreunde waren am 25.9.2010 bei mir zu Gast. Es musste vieles vorbereitet werden. Z.B. habe ich die Batterien von meinem Foto frisch geladen und eine neue Speicherkarte eingelegt – ich wollte viele Fotos für die neue Semperecke machen. Aber leider blieb der Apparat ungenutzt in der Ecke liegen und am Ende des Tages hatte ich kein einziges Bild gemacht.

Aus diesem Grunde habe ich „Piggy“ gebeten vom Treffen bei mir zu erzählen. Und hier ist ihr Bericht für majoRahn's Semperecke:

Neuland

Eigentlich gärtnere ich, seit ich laufen kann, und Sempervivum war mir damals als Dachwurz bekannt! Wir hatten grüne – mit einem roten Rand! Das wars!

Als ich erwachsen wurde, hatte ich einen eigenen Garten, und jetzt einen zweiten! Und ich hatte Dachwurz, immer noch grün mit einem roten Rand! Seit Samstag weiß ich, dass ich gar nichts weiß! Ich hab es geahnt, aber jetzt weiß ich es mit Bestimmtheit! Tausende von Semperviven muss es geben, und ich? Besitze vielleicht grad mal 60-70 Sorten. Ich hab sie nie gezählt. Namen sind Schall und Rauch, ich liebe sie trotzdem. Und nun hab ich beim Jahrestreffen der GdS (Fachgruppe Sempervivum/Jovibarba) Martin Haberer kennengelernt, er verstand sofort, dass ich sie um der Schönheit Willen liebe!

Martin Haberer

Ich fand mich an seinem Stand ein und bestaunte, was er zu verkaufen hatte. Da ich – wie oben bereits erwähnt – nichts weiß, wusste ich auch nicht, wer Martin Haberer ist. Meine Freundin Anne hielt mir ein Buch unter die Nase, das sollte ich angucken. Es handelte von Semperviven, von was sonst. Lange unterhielt ich mich mit Martin Haberer und fragte ihn peinlicherweise, ob er denn auch noch einen *richtigen* Garten hat, und nicht nur Semperviven. Denn mein Interesse gilt den Stauden, ich sammele Hostas und Geranium usw. Er bejahte, er habe auch einen richtigen Garten. Wieder zu Hause, musste ich mich erst mal im Internet schlaumachen, um wen es sich denn bei jenem Herrn handelt. Meine Güte, ist es mir peinlich! Vermutlich weiß er hundert Mal mehr vom Garten als ich. Er wird mir verzeihen!

Horst Diehm

Ein handwerklich begabter Sempervivenfreund brachte als Gastgeschenk einen schön geschnitzten Stamm mit, der großen Anklang fand. Ich fands klasse, eine bleibende Erinnerung! Die Vorsitzende der Gruppe, Renate Zickenheimer, hielt eine kurze Eröffnungsrede (zum Glück - ich mag nämlich keine langen Reden) und hieß alle willkommen (ganz rechts oben im Bild). Ich hörte, es gäbe auch eine Tombola. Daran beteilige ich mich allerdings nie, ich bekomme immer das, was ich gar nicht will! Aber Renate bekam, was sie sich wünschte: Sie gewann einen Topf für ihre Wurzerlküche. Schön!

Steintröge mit Andreas Homrighausen

Was ist ein Sempervivum (ich darf jetzt nicht mehr Dachwurz sagen, weil ich dazu gehöre ) ohne das entsprechende Gefäß? Sind alle Mauerritzen gefüllt, so scheinen diese Menschen (man darf sie ruhig Verrückte nennen) alles zu füllen, was in der Mitte ein Loch hat. Ich persönlich bevorzuge altes Küchenutensil wie Suppenkellen, Töpfe und Schüsseln, aber nun weiß ich auch, wie man einen Trog gießt – ihn selber macht. Ihn bearbeitet, ein Loch reinbohrt und ihn befüllt. O.k., das Letztere wusste ich auch vorher schon. Ich hielt mein Ehegespinst an, sich gut zu merken, wie das denn geht – denn für so was bin ich als wandelnde Ungeduld völlig ungeeignet. Immerhin hat mir Anne beigebracht, was eine richtige Substratmischung ist und dass ein Namensschild an jedes neue Kind gehört (ich bemühe mich wirklich, aber es gelingt nicht immer).

Semps in Töpfen

Ich sah auch, dass die Sammler ihren Semps noch Nummern geben, warum habe ich nicht wirklich begriffen. Vögel stehlen die Schilder aus den Töpfen, damit wird es zu tun haben. Alle Bilder sind im Garten von Anne Rahn aufgenommen. Das Wetter war nicht so gut, die Sonne fehlte.

Semps in Schöpfkellen

Wie man sieht, gibt auch sie nicht in jedes Gefäß einen Namen, aber die Mutterpflanze hat bestimmt einen Stecker!

Ich war fasziniert von der Verschiedenheit der Semperviven, kleine, große, mit Fell (Spinnenweben) und ohne. Grüne und rote, auch ins Gelbe gehend. Von all dem Fachgesimpel verstand ich wenig bis nichts. Aber das macht nichts, ich kann ja lernen (wenn ich es will).

Kuchen kauend und Kaffee trinkend entschieden wir uns für ein neues Logo für die Fachgruppe. Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass auch ich mit zwei Steigen Pflanzen anreiste – aber nein, es waren keine Semperviven. Es waren Stauden. Ich wollte sie meinen Freundinnen schenken.

Kaum abgestellt auf dem neuen Hostabeet, griffen gierige Finger nach den Pflanzen und man fragte mich, ob ich sie verkaufen würde. Renate Zickenheimer fragte, ob ich für sie denn auch was hätte. Darauf war ich nicht vorbereitet, ich verkaufe normalerweise nichts. Es war ja alles vorbestellt und vorgesehen als Geschenk für meine Freundinnen – und natürlich bekam Renate auch was ab.

Rosenbogen

Beim nächsten Mal überlege ich mir, ob ich auch was feilbiete, warum auch nicht. Ich hab sowieso mehr, als mein Garten vertragen kann. Zuviel von allem, aber nicht zu viel Semperviven. Wir kamen mit vielen Menschen ins Gespräch, ich liebe es, neue Menschen kennenzulernen. Ich bekam viele gute Ratschläge.

Stauden am Wegrand

Annes Garten ist für mich jedes Mal neu, weil ich immer zu verschiedenen Jahreszeiten komme und ihn ansehe. Sie hat ja auch wieder viel verändert. Denn einen fertigen Garten gibt es nicht, ein Gärtner bzw. Gärtnerin ist niemals zufrieden, ich auch nicht.

Gegen Abend besuchten wir die Staudengärtnerei Burggraf. Dort erwarteten uns – ja glaubt man es denn – Semperviven, unter anderem. Als der Tag für mich begann, sagte ich noch: Ich kaufe nichts, ich gucke nur. Ha ha, wer glaubt mir das schon! Ich habe bei Haberer und Burggraf gekauft. Bereitwillig hielt mein Mann seine Arme hin, um meine Töpfe zu tragen, bis ich sie bezahlte, er kennt es ja nicht anders. Normalerweise trägt er Staudenkisten. Es ist herrlich, mit Verrückten zusammen zu sein. Zu Hause versteht mich nämlich niemand, meine Nachbarin meint höchstens mal: Das sieht schön aus. *Das* - einen Namen dafür hat sie nicht – bepflanzte Dachziegel auf dem Garagendach.

Staudenbeet

Leider konnten wir an der Abendveranstaltung nicht teilnehmen und hörten so nicht den Vortrag von Martin Haberer. Wie man mir sagte, gabs dann vor lauter Begeisterung am nächsten Tag noch einen! Wirklich schade für uns.

Aber – am nächsten Morgen ging ich noch vor dem Frühstück in den Garten – bestückt mit Pflanzenschildern und einem Stift, ergänzte wo was fehlte und fotografierte sofort, damit mir ja nichts abhanden kommt! Man weiß ja nie – Katzen und Vögel richten überall was an. Ich kenne mich zu gut, um daran zu glauben, dass es so bleiben wird. Wie ich schon sagte, ich liebe meine Dachwurz der Schönheit willen und verschenke ihre Kinderl an meine Freunde. Aber nur an die, die sie gut behandeln! Und mit Sicherheit werden wir beim nächsten Jahrestreffen wieder dabei sein.

Ende von Piggys Bericht


Inzwischen ist in der Semperecke wieder Ruhe eingekehrt. Am Montag habe ich meine Neuerungenschaften gezählt: 29 Stück an der Zahl waren es. Und im Revier keine Lücke im Buchstaben, zu dem sie einsortiert werden sollten ...

Also habe ich kurzerhand sämtliche Sorten neu geordnet und sortiert.

Jetzt haben die Kultivare, die Jovis, die calcareums und die restlichen Naturformen alle ihren eigenen Platz. Und alle „Schaupflanzen“ stehen nun endlich zusammen in

majoRahn's Semperecke

Semperecke

Herzliche Grüße an alle Sempsfreunde, die am 24./25.9. bei mir zu Gast waren. Es hat mir unglaublich viel Freude bereitet, euch (wieder-) zu treffen!!! Ich hoffe wir sehen uns auch im nächsten Jahr an einem anderen Ort wieder. Herzliche Grüße auch an die, die gerne dabei gewesen wären oder es aus irgendeinem Grund nicht geschafft haben.

Ich freue mich auch schon auf weitere Bilder und Berichte (z.B. auch von der Weinprobe, dem Besuch in der Gärtnerei, der netten Zusammenkunft im Hotel, den Vorträgen von Martin Haberer, den Sonntags-Gartenbesuchen … ) die hoffentlich im Laufe der nächsten Tage/Wochen auf der Homepage der Sempervivum-Fachgruppe der GdS, im Sempervivum-Forum von Hans Gensch, auf Frank's Frawiwelt, auf der Sempervivum-Liste-Homepage oder in der neuen „Semperpost“, der Zeitung von Horst D. Röhr, zu sehen sind.

Herzliche Grüße von Anne Rahn - majoRahn